kollektiv

Peter Weiss: Der Schatten des Körpers des Kutschers

Eine Spokenword-Performance

Der Mikro-Roman Der Schatten des Körpers der Kutschers von Peter Weiss stellt als sein erstes deutschsprachiges Werk und seiner avantgardistischen Untersuchung der Sprache an sich, ein Schlüsselwerk im Schaffen Peter Weiss’ dar. Anlässlich des 30. Todestages des Autors hat sich ein Team junger Künstler in einer multimedialen Auseinandersetzung diesem zentralen Text angenähert und in einem Cut-up verschiedener Medienebenen, basierend auf dem Dekonstruktivismus- und Sinnstiftungsverfahren der Postmoderne, einen Remix der zeitgenössischen Aspekte von Sprache und Kommunikation im Werk Peter Weiss’ erarbeitet und dramatisiert.
Multimedial setzen sich die Künstler in drei Ebenen mit dem Roman auseinander: die zentra
le Ebene der Sprache und des Text, inhaltlich wie inszenatorisch. Die zweite Ebene des Visuellen, als Bühnen- und Videoinstallation Projektion und Reflektion des semantischen „Schattentheaters“ im Text. Und die dritte Ebene des Klangs, als Verkörperung der narrativen Anomalien, der Störungen und des Fragens an den Text.
Gezeigt wird ein Mix aus Videokunst und der angesagten Sprachkunst des „Poetry-Slams“. Es werden Örtlichkeit und Ereignisse auf einem ländlichen Gut geschildert, auf dem eine Haushälterin und ein Hausknecht neun Gäste beherbergen. Ein Ich-Erzähler beschreibt, was er sieht oder hört. Das Stück hatte im Mai 2012 Premiere im Peter-Weiss-Haus Rostock.

Pressestimmen

"Mit Bravour meisterte die Truppe den Transport des sperrigen Stücks ins Weidener Publikum. Auf diese Weise klappte auch die mehrdimensionale Wahrnehmung. Das Stück konnte nicht nur gehört und gesehen, es konnte auch gefühlt werden. Das gelang der Truppe durch die gewählte Sprachform, den Poetry-Slam. Pauline Füg und ihre Freunde - allesamt aus Eichstätt, Hannover oder Stuttgart - nutzten damit eine der populärsten Literaturformen, die es derzeit gibt. Auf diese Weise näherte man sich dem Stück auf sehr moderne Art." (Der Neue Tag, 16.10.2012)
"furiose[s] Zusammenspiel von Sprache, Videos und Musik." (Straubinger Tagblatt, 16.10.2012)
"Ein außergewöhnlicher Abend." (Oberpflaz tv 14.10.12, http://www.otv.de/default.aspx?ID=11772&showNews=1231849
"Fesselnd ist die beeindruckende multimediale Bühnenchoreografie" (Mittelbayrische Zeitung, 12.10.2012, http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/kultur/artikel/wo-sich-der-zeichenvorrat-erschoepft/839180/wo-sich-der-zeichenvorrat-erschoepft.html)

Pauline Füg 

 



Pauline Füg wurde 1983 in Leipzig geboren, ist in und um Nürnberg aufgewachsen und lebt nach dem Studium der Psychologie in Eichstätt und Hannover. Sie schreibt Lyrik und Prosa und ist Gewinnerin zahlreicher Poetry Slams in ganz Deutschland. Mit großraumdichten nahm sie 2005-2012 am SLAM teil. Pauline hat weitere Literaturpreise gewonnen, u.a. den Förderpreis der Literaturstiftung Bayern (2010) und den Kultrupreis Bayern der E.on Bayern AG.

Sie veröffentlichte Anthologien (u.a. Reclam Verlag) und Literaturmagazinen (u.a. Macondo). 2009 erschien das Album "an grauzonen vorbei" mit ihrer Lyrikformation großraumdichten und 2011 ihr Lyrikband "die abschaffung des ponys". Pauline Füg gibt Poetry Slam-Schreibworkshops, z.B. im Rahmen des AugsburgBrechtConnected-Festivals, des Forums Zeitgenössischer Musik Leipzig, für den Kulturrucksack Düsseldorf und für eine Vielzahl von Schulen.


Tobias Heyel

 


1978 geboren, wuchs in der Nähe des Bodensees auf und studierte Lebensmittelchemie in Stuttgart und Dresden. Er ist nicht nur Gewinner bei zahlreichen Poetry Slams in ganz Deutschland, sondern auch seit 2005 Poetry Slam-Workshop-Dozent bei U20 Slam Stuttgart e.V. und dem Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg. Er geht an Schulen, um Kinder und Jugendliche beim Ausarbeiten von Text-Performances anzuleiten. Außerdem veranstaltet Tobias Heyel seit 2007 eine Spoken Word-Reihe in Stuttgart. Er nahm mit großraumdichten 2005-2012 am SLAM teil. Tobias hat in in Anthologien (u.a. SchöneworthVerlag) und Literaturzeitschriften (u.a. &Radieschen) veröffentlicht.


Cendra Polsner

 


Cendra-Doreen Polsner arbeitet an ihrer persönlichen Vision einer visuellen Kunst ohne Genreängste und greift dabei auf verschiedenste Einflüsse und Medien zurück. In den Raum- und Videoinstallationen versucht die Visualistin die Installation aus der traditionellen „Unberührbarkeit“ durch Elemente der Clubkultur für den Betrachter zu öffnen, das Publikum in die Installation einzuladen, die Installation öffentlich zu machen. Dabei sind die Medien teilweise nicht mehr klar zu trennen: die räumliche Installation, Objekte und Raum werden zu Projektionsflächen, direkt und indirekt. Abstrakte Gestaltung trifft auf narrative Strukturen. Analog trifft digital.


Simon Kluth




Simon Kluth, 1986 in Hamburg geboren, begann im Alter von 5 Jahren mit dem Geige spielen. Er begann sein Studium an der Hochschule für Musik Detmold bei Elisabeth Kufferath und folgte ihr später an die Hochschule für Musik und Theater Hannover. Ein Erasmusstipendium ermöglichte es ihm bei Boris Garlitsky am Conservatoire de Paris zu studieren. Er ist langjähriges Mitglied in der Jungen Deutschen Philharmonie und nahm an der Lucerne Festival Academy teil. Er ist Gründungsmitglied des Galaxy Quartetts. Er bekam Kammermusikunterricht von Mitgliedern des Kairos Quartetts und des Ensemble Intercontemporain.



Bea Tinzmann

 



Bea Tinzmann studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien sowie Kulturwissenschaft und Ästhetische Praxis in Hildesheim. Zwischen 2007 und 2009 arbeitete sie als Regieassistentin am Schauspiel Hannover; hier assistierte sie unter anderem den Regisseuren Rafael Sanchez und Schorsch Kamerun. Zurzeit arbeitet sie als freie Regisseurin im deutschsprachigen Raum. In der Spielzeit 2010/11 führt sie für die Wiederaufnahme des Stücks Nipplejesus am Schauspiel Hannover Regie. Bea Tinzmann ist außerdem Kopf der Künstlergruppe Grenzkollektiv, welche eine junge Theatergruppe ist, die mit dokumentarischem Material die Randbereiche gesellschaftlicher Normalität erkundet, und arbeitet als Theaterpädagogin an verschiedenen Schulen.